„Schöner kann man ein neues Jahr nicht beginnen!“ – Mit diesen Worten der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Frau Barbara Klepsch, ist eigentlich fast schon alles über dieses Konzert am 13. Januar 2024 in der Musikhalle Markneukirchen gesagt. Ein grandioses Musikspektakel mit einem sehr kurzweiligen Programm ließ die fast drei Stunden wie im Fluge vergehen.
Nach der Europahymne aus der 9. Sinfonie von L. v. Beethoven ergriff Markneukirchens Bürgermeister Toni Meinel das Wort. „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen.“ Mit diesen Worten des griechischen Philosophen Aristoteles zeigte Toni Meinel, wie es auf gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gebieten voran gehen kann und wünschte allen Bürgern, dass ihre Erwartungen für 2024 in Erfüllung gehen.
Mit erfrischend wenigen, aber auch sehr begeisterten Worten grüßte im Anschluss Staatsministerin Barbara Klepsch die Besucher dieses Konzertes: „Liebe Markneukirchner, liebe Freunde der Musik. Danke, dass ich gemeinsam mit ihnen musikalisch in dieses neue Jahr starten darf! Schöner kann man ein neues Jahr nicht beginnen. Danke an das Orchester, es ist wunderbar, euch zu erleben, euch zuzuhören!“
Und dann ging es mit Musik, dem eigentlichen Anliegen dieses Abends, weiter! Mit viel Witz, Charme und interessanten Informationen über die musikalischen Darbietungen führte Martin Voigt durch das sehr abwechslungsreiche Programm.
Schon beim Eröffnungsstück, aber auch bei all den folgenden musikalischen Programmpunkten wie Les Toréadors aus Bizets Oper „Carmen“, Gavotte I+II aus der Suite Nr. 3 von J.S. Bach, Boccherinis berühmtem Menuett A-Dur, bei Beethovens Zwölf deutsche Tänze (Nr. 3, 11 und 12), bei den Ungarischen Tänzen Nr. 1, 5 und 6 oder auch bei dem wohl allen Klavierschülern bekannten Stück Für Elise von Beethoven spielte das Orchester unter der bewährten Leitung seines Dirigenten Matthias Spindler sehr homogen und klanglich differenziert. Und diese musikalische Qualität und Spielfreude, die stilsichere und konzentrierte Interpretation war in allen musikalischen Beiträgen zu erleben.
Immer wieder musste das Orchester andere Register ziehen und sich auf die unterschiedlichsten musikalischen Ausdrucksformen einstellen. Ganz „aus der Art geschlagen“ war die interessante Rock-Version von Bachs Toccata in d-Moll für Bläser.
Auch nach der Pause, in der es traditionsgemäß vom Bürgermeister ein Gläschen Sekt, Saft oder Selters gab, ließ die Leistung des Orchesters nicht nach. Im Gegenteil, man hörte und sah, dass sich das Orchester im Bereich der heiteren Muse besonders wohl fühlt. Sowohl Im weißen Rössel – Potpourri (Ralph Benatzky), in Irving Berlins Annie get your gun (Selection), bei Harry Belafonte, im Beatles-Medley oder auch in dem wunderbaren, sehr einfühlsam gespielten Medley aus der West Side Story (Leonard Berstein) war die weiter gewachsene musikalische Qualität des Orchesters zu erleben.
Ein ganz besonderes Schmankerl war der Vortrag eines Chansons von Benatzky „In Büsum gibt’s einen Keuschheitsverein“ durch Martin Voigt (Gesang) und Matthias Spindler (Klavier). Langanhaltender begeisterter Beifall war der verdiente Lohn. Stehende Ovationen „erzwangen“ die traditionelle Zugabe, den Radetzky-Marsch von Johann Strauß.
Es war ein wunderbarer Konzertabend mit vielen, vielen zufriedenen Zuhörern, die beschwingt und wohl noch den einen oder anderen gehörten „Ohrwurm“ summend nach Hause gingen. Ein ganz dickes Lob für diesen Abend und ein großes Dankeschön an alle, die zu diesem Neujahrskonzert beigetragen haben!
Text: Georg Demmler
Bilder: Jürgen Kadach / Musikhalle Markneukirchen